In Krisenzeiten Halt, Stabilität und Orientierung finden, „… um die zu werden, die wir in Gott von Anbeginn gewesen sind“ (Meister Eckhard), Tagesseminar 20. April 2024
8. Januar 2024
2. GESTALT – Camp am Atlantik – wieder in 2024. Genaue Daten folgen.
8. Januar 2024
In Krisenzeiten Halt, Stabilität und Orientierung finden, „… um die zu werden, die wir in Gott von Anbeginn gewesen sind“ (Meister Eckhard), Tagesseminar 20. April 2024
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8. Januar 2024

Veranstaltungsreihe: Das Kriegserbe in der Seele, Tagesseminar 27.01.2024


Einleitung

Kriegsenkel und Kriegsenkelinnen

Als Kriegsenkel und Kriegsenkelinnen bezeichnen sich Menschen, deren Eltern als Kinder und Jugendliche den
2. Weltkrieg erlebt haben. Die Folgen von Krieg wirken in Menschen, Familien und Gesellschaften auch dann noch fort, wenn außen davon längst nichts mehr zu sehen ist. Kriegsenkel und Kriegsenkelinnen haben dies in den eigenen Familien, in Schulen und Institutionen und am eigenen Leib erlebt.

Persönlicher Hintergrund

Seitdem ich zurückdenken konnte, war in unserer Familie vom und über die beiden Weltkriege gesprochen worden und der 2. Weltkrieg war DAS Thema im Schulunterricht gewesen. Ich erlebte einen Religionslehrer, der jahrelang in jeder Stunde vom Russlandfeldzug sprach, und Menschen, die bei Probealarm in den 1960iger Jahren schreiend ins Haus rannten. Ich begegnete körperlich Beeinträchtigten und seelisch Leidenden. Für ein Kind des Jahrgangs 1958 war dies völlig normal.

Kriegsenkel – ein Thema in Therapie und Supervision

Aufgrund dieser Erfahrungen und motiviert durch eine Supervisorin, hatte ich seit Beginn meiner GESTALT – Arbeit Klienten und Klientinnen darauf angesprochen, ob sie wüssten, was ihre Eltern und Herkunftsfamilie im Krieg erlebt hatten. Ich hielt das für selbstverständlich und sah aufgrund familiärer Erfahrungen die Weltkriege als Hintergrund für Probleme und Beziehungsschwierigkeiten von Menschen, Familien und Organisationen unserer Zeit. Vieles, was sich zeigt, gewinnt erst vor diesem Hintergrund an Eindeutigkeit, kann erst dann als GESTALT erkannt werden. Im ganzheitlichen Erkennen wurzelt das Potential zur Veränderung.

Nach der Erfahrung einer ehrenamtlich geführten GESTALT – Gruppe für geflüchtete Frauen entschied ich mich dafür, mich vermehrt den Folgen des Weltkrieges und deren Wirken auf Menschen bis heute zu widmen. Seit 2015 tue ich dies in meiner Praxis unter dem Titel Das Kriegserbe in der Seele mit einem speziellen Gruppenangebot für Kriegsenkel*innen und mittels verschiedener Seminare und Fortbildungsangebote für Menschen in Berufsfeldern, die viel mit Menschen zu tun haben. Also Seelsorge, Pflege, Angehörige uvm.. Auch habe ich die gleichnamige Aachener Veranstaltungsreihe der Bildungseinrichtungen Bischöfliche Akademie, Katholische Frauen Deutschland und VHS angestoßen und mit aufgebaut.

Weitere Motivation

Die GESTALT – Fachtagung „Mut bedarf der Angst“ vom Mai 2019 mit zahlreichen Gesprächen mit KollegInnen ermutigen mich ebenso wie gesellschaftliche Veränderungen – „Kippa in Deutschland. Zentralrat der Juden warnt.“ – das Thema fortzuführen. Seit Sommer 2021 treffen wir, Kollegen und Kolleginnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz, uns in einem Arbeits- und Forschungskreis, der in der Deutschen Vereinigung für GESTALT – Therapie angesiedelt ist. Fachlicher Austausch und gegenseitige Unterstützung, aber auch das Einbringen dieses transgenerationalen Themas in die GESTALT – Fortbildung sind unsere Anliegen.


Informationen zu den Angeboten

Was bringt Ihnen die Teilnahme an einer Gruppe „Das Kriegserbe in der Seele“?

Die Gruppen bieten persönliche Unterstützung in Form von Erfahrungsaustausch mit am Thema interessierten Menschen und gleichzeitig fachlicher Begleitung. Vor allem sind sie ein Ort für emotionales und geistiges Sortieren, Verdauen, Neuordnen, für Gepäckabwerfen, neue Sichtweisen, für Pausen und Reflektion, für kleine Übungseinheiten, für Anregungen zu Selbstliebe und Selbstwert uvm. Ich bin manchmal selbst überrascht, wie weit die Folgen reichen, z.B. wenn wir im Gespräch wieder einmal auf heutige Rast- und Ruhelosigkeit/Gefühl von Heimatlosigkeit oder der Frage „Wo gehöre ICH hin?“ stoßen und auf einmal von den kriegsbedingten Fluchterfahrungen in den Herkunftsfamilien berichtet wird.

Welche Möglichkeiten gibt es?

Wie lange jemand an einer Gruppe teilnimmt, liegt an den eigenen Bedürfnissen sowie den angebotenen Terminblöcken der Gruppen. „Auch wenn ich aktuell noch viel lese, die elende Last ist leichter geworden.“ sagte dazu eine Teilnehmerin. „Ich pausiere jetzt, weil ich eine Präsenzgruppe haben möchte.“ Und eine andere: „Das Thema ist nach einem Jahr mit Euch – (gemeint waren die anderen Teilnehmer*innen. Anmerkung LG) – für mich jetzt endlich vorbei! Dank der Gruppe habe ich meinen Frieden damit gemacht. Ich werde mich ab jetzt meinem Heute widmen.“

Teilnahmevoraussetzungen

Die Gruppen stehen allen interessierten Menschen offen. Erwartet wird die Fähigkeit, für sich selbst verantwortlich zu sein sowie vertraulicher und respektvoller Umgang mit den anderen Teilnehmer*innen und deren Lebensgeschichte. Die Gruppen sind KEIN ERSATZ für eventuell notwendige Psychotherapie.


Offene Gruppe online – und Präsenz

für sogenannte Kriegsenkel und Kriegsenkelinnen. Auch Kriegs-Urenkel*innen sind herzlich willkommen.
Beginn Online Gruppe 16.10.23 – Diese Gruppe findet aktuell nicht statt! / Beginn Präsenzgruppe 17.10.2023 – die Gruppe ist belegt

In diesem Faltblattfinden Sie alle wichtigen Informationen zu der Online-Gruppe.

Bitte beachten Sie: Offene Gruppe meint hier, dass TeilnehmerInnen nachfolgen können, sobald ein Platz frei wird. Aktuell läuft die neue Anmeldemöglichkeit zur Teilnahme ab Oktober 2023. Die Arbeitsweise der Gruppe erfordert eine Entscheidung zur Teilnahme und bietet keine Schnuppermöglichkeit. InteressentInnen können mich aber gerne vorab anrufen und/oder ein kostenfreies Kennenlerngespräch (15-20 Min.) vereinbaren. Unsere Filmreihe mit anschließendem Gespräch oder die Teilnahme an einem Seminar sind weitere Möglichkeiten einer ersten Begegnung.

Anmelden

Tagesseminar

27.01.2024, 10:00 – 17:00 Uhr

Das Kriegserbe in der Seele. Der Krieg in uns?
Einführungsseminar an der Bischöflichen Akademie Aachen

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Zeitungsartikel: Für-sich-Frieden-finden

Artikel in der KirchenZeitung Bistum Aachen, Ausgabe 18/2020, erschienen zum 8. Mai 2020, 75 Jahre nach Kriegsende. Er benennt ein Hauptanliegen der Kriegsenkelinnen und Kriegsenkel.
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Zeitungsartikel: Im Gefängnis der Erinnerungen

Zeitungsartikel in den Aachener Nachrichten und der Aachener Zeitung: In der Runde „Kriegskinder und Kriegsenkel“ wird Vergangenheit lebendig und bewältigt. Das Thema ist auch noch heute von bleibender Aktualität. Zeugen berichten.
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Weitere umfangreiche Informationen finden Sie hier:

https://www.d-a-ch-curriculum.de/